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Der Feinschmecker November 2025 überrascht mit unerwarteten Entdeckungen: Thai-Schokolade schlägt Schweizer Klassiker, Südtiroler Winzer revolutionieren den Höhen-Weinbau und Coffee-Raves erobern Deutschland. Diese November-Ausgabe des Feinschmecker lohnt sich besonders für taste & stories-Leser, die authentische Genussentdeckungen suchen.
Inhaltsverzeichnis
- Schokoladen-Sensation aus Thailand erobert die Top 10
- Südtirols Eisacktal: Die neuen Wein-Stars der Höhenlagen
- Kaffee-Revolution: Von der French Press bis zum Morning-Rave
- Pizza-Wissen aus Italien: 485 Grad und Buenos Aires-Facts
- Weitere Highlights: Wein, Doku-Tipps & Österreich Spezial
- Außerdem in diesem Heft: Tokio-Guide, Fritz Keller und mehr
Schokoladen-Sensation: Thailand schlägt die Schweiz
Der große Schokoladen-Test des Feinschmecker November 2025 ist ein Highlight dieser Ausgabe. 45 Tafeln mit mindestens 70 Prozent Kakaoanteil standen auf dem Prüfstand – von Supermarkt-Schokolade bis zu Feinkost-Raritäten. Die Überraschung: Paradai aus Thailand belegt Platz 1 und 2.
Die Siegerschokolade Paradai 70 Dark Chocolate with Coconut Sugar überzeugte die Jury aus Patissiers und Schokoladensommeliers mit „tiefem Schokoladengeschmack, zarter Würze und leichten Karamellnoten“. Dahinter steht eine kleine Bean-to-Bar-Manufaktur aus Bangkok, die Kakaobohnen von thailändischen Kleinbauern schonend verarbeitet.
Die Jury bewertete nach vier Kriterien:
- Snap (das Geräusch beim Brechen)
- Farbe
- Duft
- Geschmack
Der klare „Knack“ signalisiert korrekte Temperierung der Kakaomasse während der Herstellung – ein Detail, das beim eigenen Schokoladen-Tasting zu beachten ist.
Platz 6 für Lindt Excellence 70% zeigt: Auch Massenware kann überzeugen, wenn Qualität stimmt. Mit 4,99 Euro für 100g bleibt sie erschwinglich, während die Thai-Sieger bei 10,95 Euro für 50g stehen.
Die aktuellen Schokoladenpreise sind übrigens kein Zufall: Der Kakaopreis hat sich in den letzten Jahren verdreifacht. Klimawandel und Missernten in Westafrika treiben die Kosten nach oben – Schokolade wird zunehmend zum Luxusgut.
Mich hätte vor allem noch interessiert, ob blind verkostet wurde, oder ob die Marken vorher bekannt waren? Wobei vielen Tafeln natürlich auch ohne Verpackung anzusehen ist, wer sie produziert hat.
Südtirols Eisacktal: Höhenweine mit Zukunft
Das Eisacktal entwickelt sich zur Geheimwaffe des italienischen Weinbaus. Als nördlichstes Weinanbaugebiet Italiens profitiert die Region von kühlen Temperaturen und vulkanischen Böden bis 850 Meter Höhe.
Daniel Sigmund, erst seit 2021 am Start, gilt bereits als „eines der größten Talente Südtirols“. Seine über 60 Jahre alten Silvanerstöcke bringen Weine mit „Tiefe und Balance“ hervor. Der 2023er Silvaner für 21,50 Euro zeigt, was Höhenlagen-Weinbau kann.
Wolfgang Unterfauner vom Zöhlhof arbeitet seit Jahrzehnten biologisch: „Einen Wein, den ich nicht trinken kann, mache ich nicht“. Seine Philosophie spiegelt den Wandel der Region wider – weg von uniformen Genossenschaftsweinen hin zu charaktervollen Individualisten.
Das Kloster Neustift als historisches Zentrum bietet Verkostungen und zeigt die Kontinuität des Eisacktaler Weinbaus seit 1140. Der 2022er Riesling Praepositus für 28,80 Euro beweist: Tradition und Innovation können Hand in Hand gehen.
Für taste & stories-Leser besonders relevant: Diese Weine bieten authentische Terroir-Expression ohne Luxus-Preise der bekanntesten italienischen Anbaugebiete.
Kaffee-Revolution: Von French Press bis Coffee-Rave
Das 32-seitige Kaffee-Special des Feinschmecker November 2025 ist das Herzstück dieser Ausgabe. Als jemand, der täglich zur French Press oder zum Handfilter greift, waren die vielen teuren Gerätschaften nicht relevant. Aber wenn Ihr teure Kaffeemaschinen sucht, dann kauft euch das Magazin unbedingt.
Besonders spannend die Commandante C60 – laut Feinschmecker „beste Handmühle der Welt“ für 598 Euro. Das klingt luxuriös, aber wer täglich von Hand mahlt, weiß: Eine gute Mühle macht den Unterschied. Die meditative Komponente des Handbrühens wird im Heft leider nur am Rande erwähnt. Ich habe die Commandante in deutlich günstigerer Version ab 180 Euro. (Hier idealo Preisvergleich)
Coffee-Rave: Der neue Trend
Der Coffee-Rave-Trend zeigt, wie sich Kaffeekultur wandelt. In Deutschland tanzen Menschen morgens zu Espresso statt abends zu Cocktails. Events wie im UMI x Gendai No Kaishaku oder My Fcking Breakfast Club verbinden Kaffeegenuss mit Gemeinschaftsgefühl. Ich kenne Parties in Berlin, die nüchtern ablaufen (Lunchbox Candy Sugar Free Instagram). Ob das mit Kaffee noch besser ist? Ich schätze das Thema wird schnell wieder verschwinden.
Nachhaltigkeit im Kaffeeanbau
Nachhaltigkeit im Kaffeeanbau wird ausführlich behandelt: Thomas Kliefoth von Elbgold erklärt die Preisexplosion durch Klimawandel und Ernteausfälle. In Guatemala gibt es 80 Prozent Ernteausfälle – das gab es bisher nicht. Spannend!
Pizza-Wissen aus Italien: 485 Grad und überraschende Facts
Stefania Canalis Pizza-Kolumne bringt faszinierende Details: Eine original neapolitanische Pizza darf nur 2 Minuten bei 485 Grad backen. Der Teig wird per Hand gepatzt und in der Luft geweitet – Tradition seit 1889.
Überraschend: Buenos Aires hat die meisten Pizzerien weltweit. Die erste Pizzaria erreichte Deutschland 1952 in Würzburg – früher als Norditalien. Diese kulturhistorischen Aspekte zeigen, wie Esskultur wandert und sich anpasst.
Für Hobby-Pizzabäcker relevant: Die Temperatur ist entscheidend. Normale Backöfen schaffen keine 485 Grad, aber die Prinzipien – kurze Backzeit, hohe Hitze – lassen sich adaptieren. Aber ne hausgemachte Pizza darf ja auch anders schmecken als beim original Neapolitaner. Ich hatte letztens diesen Urkorn Fertigteig bei Denns in Berlin gekauft. Das hat super-lecker geschmeckt.
Weitere Highlights aus dem Feinschmecker November 2025
Wein-Entdeckungen: Weißwein aus Spanien und Fritz Keller Auszeichnung
Die spanischen Weißweine im „Best Buy“-Special bieten exzellente Preis-Leistung. Albariño von Paco y Lola für 8,99 Euro oder Godello Maruxa für 12,90 Euro zeigen die Vielfalt jenseits des Tempranillo.
Fritz Keller wird beim Feinschmecker-Wine Award für sein Lebenswerk geehrt. Die Dynastie vom Kaiserstuhl steht seit Generationen für Qualität – vom legendären Schwarzen Adler bis zu Friedrichs biologisch zertifizierten Weinen.
BBC-Doku und weitere Entdeckungen
Die BBC-Serie „Köstliche Wissenschaft“ mit Michael Mosley und James Wong erklärt, wie aus Reis ein essbares Produkt wird. Verfügbar über die arte Mediathek – perfekt für alle, die Wissenschaft hinter dem Kochen verstehen wollen. Werde ich bald mal gucken und berichten.
Ich persönlich kenne bereits Michael Pollans „Kochen“ als Buch oder auf Netflix als vierteilige Serie. Ich liebe Michael Pollan. Er hat mich insbesondere inspiriert für das Dossier: „Warum kocht der Mensch?“
Österreich Spezial
25 österreichische Restaurants in ganz Deutschland, nicht nur in den Großstädten. Ziemlich cool.
Das Restaurant Jolesch in Berlin-Kreuzberg verbindet k.u.k.-Flair mit coolen City-Vibes. Ich werde gleich mal diese Woche hingehen.
Außerdem in diesem Heft
Tokio auf einen Blick: Umfassender City-Guide mit Restaurant-Empfehlungen vom Sushi Saito bis The Pizza Bar on 38th. Praktisch für Japan-Reisende, auch wenn die Preise gehoben sind.
Cheese Berlin am 9. November: Das wichtigste Käse-Event des Jahres in der Markthalle Neun. Für 10 Euro Eintritt treffen sich Käser, Affineure und Liebhaber aus ganz Europa. Ich liebe Ursula Heinzelmann und die Cheese Berlin.
Fazit: Solide Ausgabe mit Highlights
Diese Feinschmecker November 2025 Ausgabe bietet überraschend viel Relevantes für taste & stories-Leser. Der Schokoladen-Test inspiriert zum eigenen Verkosten.
Besonders wertvoll: Die wissenschaftlichen Hintergründe bei Schokolade und Pizza, die Nachhaltigkeits-Aspekte beim Kaffee und die Entdeckung von Geheimtipps wie den Thai-Schokoladen.
Weniger relevant: Die gehobene Gastronomie-Empfehlungen mit Luxus-Preisen passen nicht zur taste & stories-Philosophie des bezahlbaren Genusses.