Schnäpse aus der Stählemühle
Christoph Keller war Kunstbuchverleger, bis er aufs Land gezogen ist und festgestellt hat, dass zum neue Eigenheim auch Brennrechte gehören. Hätte er dieses Recht nicht genutzt, dann wäre es an den Staat zurückgegangen. So ist die Entscheidung gefallen, sich in die Materie einzuarbeiten und jeden Aspekt des Obstbrandes zu verstehen.
In den letzten 10 Jahren wurde so der Geist von über 700 Obstsorten in Alkohol gefangen. Denn das ist es, worumes bei diesen Schnäpsen geht: Den Geist, die Quintessenze einer Frucht einzufangen.
Mit dem Erfolg steigt die Arbeitsbelastung und der administrative Aufwand. Deshalb hat sich Christoph Keller entschieden, das Brennen nur noch wenige Jahre zu machen. Noch dazu kommt, dass man in der Familie Keller gerne Wurstbrot ist. Soll heißen, dass das Einfache und Gute in der Familie im Vordergrund steht. Beruflich redet man jetzt aber vor allem mit Sternegastronomen und Destillerieexperten, die ständig alles noch besser machen wollen. Christoph Keller hadert also mit sich und der Tatsache, dass seine Schnäpse ein Luxusprodukt sind. Eigentlich geht es ihm vor allem um Regionalität und Natürlichkeit. Dem Druck der Branche, sich aber ständig zu verbessern, kann er sich kaum entziehen. Es wird also bald Schluss sein mit diesem Projekt. Gebrannt wird dann nur noch für den privaten Gebrauch.